Natürlich gab es auch da schon ein paar „Freaks“, die wilde Sachen mit Tonabnehmern auf dem Cello machten ;-). Salonfähig oder gar Mainstream war das ganze aber keinesfalls.
Ich hingegen nahm regelmäßig an Wettbewerben von „Jugend musiziert“ teil und wollte nur eins – Berufsmusiker werden!
Nach einigen Jahren, ja eigentlich erst im Studium merkte ich jedoch, dass es nicht mehr nur um die Musik ging, sondern darum, besser zu sein als die Konkurrenz. Willkommen im Berufsleben...
Mut zur Veränderung
Aus dem sich schneller drehenden Rad von Leistungsdruck, Ehrgeiz und Lampenfieber wollte ich einfach nur noch ausbrechen, dementgegen stand aber immer meine Gabe und mein Talent für dieses Instrument, was es mir umso schwerer machte.
Ich realisierte sehr bald: Cello spielen war für mich zur Gewohnheit geworden und so selbstverständlich, wie das Zähneputzen. Eine Veränderung musste her! Ich beendete daher meine aktive Cello-Karriere, was kein leichter Schritt für mich war, aber dennoch befreiend wirkte.
Nun konzentrierte ich mich voll und ganz auf die Popmusik und die Musikproduktion. Das Cello stand seit dieser Zeit im Keller und wartete förmlich darauf, wieder entdeckt zu werden. Zurück zu den Wurzeln und doch nicht so ganz...
Seit Ende 2017, also mehr als 20 Jahre später und um viele wertvolle Erfahrungen reicher war es dann plötzlich wieder so weit: Das Cello trat aus seinem Schattendasein heraus und ist erneut ein fester Bestandteil in meinem Leben geworden. Es ist ein bisschen wie mit dem Radfahren – man verlernt es nie, aber dennoch muss man wieder trainieren ;-).
Heute gehe ich allerdings ganz andere musikalische Wege, nutze viele technische Möglichkeiten und mache das, wo ich wirklich Lust zu habe: Simply Cello und doch so viel mehr.